01 Ariane 6

Die Ariane 6 ist eine Schwerlast-Trägerrakete, die Europas autonomen Zugang zum Weltraum sichern soll. Sie wurde von ArianeGroup im Rahmen eines Programms der Europäischen Weltraumorganisation ESA entwickelt und ist auf den wachsenden Bedarf und die vielfältigen Missionen der institutionellen und kommerziellen Kunden von Arianespace zugeschnitten.

Ariane 6 ist leistungsstark, äußerst vielseitig und skalierbar und nutzt die Erfahrungen ihrer Vorgängerin Ariane 5, um Zuverlässigkeit und Präzision zu bieten. Dank optimierter industrieller Prozesse sollen hohe Produktionsraten ermöglicht und die Anforderungen der Kunden möglichst effizient erfüllt werden. Die Supply Chain wird von ArianeGroup koordiniert und enthält mehr als 600 Unternehmen aller Größen in dreizehn europäischen Ländern.

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Europas neuer Zugang zum Weltraum

Raumfahrttechnologien und Infrastrukturen im Weltraum werden im Alltag immer wichtiger. Wir alle profitieren davon, sei es in den Bereichen Kommunikation, Navigation, Gütertransport, Klimaanalysen oder Landwirtschaft.

Europas neuer Zugang zum Weltraum

Raumfahrttechnologien und Infrastrukturen im Weltraum werden im Alltag immer wichtiger. Wir alle profitieren davon, sei es in den Bereichen Kommunikation, Navigation, Gütertransport, Klimaanalysen oder Landwirtschaft. Zudem sind diese Technologien ein kritischer Faktor für strategische Unabhängigkeit, beispielsweise im Katastrophenschutz oder der Verteidigung.

 

 

Für die Souveränität Europas ist ein unabhängiger und zuverlässiger Zugang zum Weltraum unerlässlich, um institutionelle und kommerzielle Satelliten, Raumfahrzeuge und Weltrauminfrastrukturen ins All zu befördern. Dies ist die Hauptaufgabe der Ariane 6.

Entwickelt für Leistung und Vielseitigkeit

Die Ariane 6 wurde entwickelt, um das gleiche Maß an Präzision und Zuverlässigkeit wie die Ariane 5 zu bieten - jedoch mit verbesserter Leistungsfähigkeit und Vielseitigkeit.

Entwickelt für Leistung und Vielseitigkeit

Die Ariane 6 wurde entwickelt, um das gleiche Maß an Präzision und Zuverlässigkeit wie die Ariane 5 zu bieten – jedoch mit verbesserter Leistungsfähigkeit und Vielseitigkeit. 

Mit ihren zwei Versionen – Ariane 62 (zwei Booster) und Ariane 64 (vier Booster) – kann die Ariane 6 eine Vielzahl von Missionen erfüllen und unterschiedliche Nutzlasten in alle Umlaufbahnen bringen. Sie ermöglicht es Arianespace, ihren Kunden maßgeschneiderte Startdienste anzubieten.

Zu den wichtigsten Innovationen der Ariane 6 gehört die Oberstufe, die mit dem Vinci®-Triebwerk und dem Hilfstriebwerk APU (Auxiliary Propulsion Unit) ausgestattet ist und maßgeblich zur Vielseitigkeit der Trägerrakete beiträgt. Dank der Möglichkeit, das Vinci®-Triebwerk bis zu viermal neu zu zünden, und dem zusätzlichen Schub der APU, die auch für die Druckbeaufschlagung der Tanks verwendet wird, eignet sich die Ariane 6 perfekt für komplexe Missionen, wie den Start großer Satellitenkonstellationen in verschiedenen Umlaufbahnen.

Ein Erfolg der europäischen Exzellenz in der Raumfahrt

Die Ariane 6 ist ein Programm „made in Europe“ der Europäischen Weltraumorganisation ESA, in das ArianeGroup als Hauptauftragnehmer und Konstruktionsleitung für das Trägerraketensystem eingebunden ist.

Ein Erfolg der europäischen Exzellenz in der Raumfahrt

Die Ariane 6 ist ein Programm „made in Europe“ der Europäischen Weltraumorganisation ESA, in das ArianeGroup als Hauptauftragnehmer und Konstruktionsleitung für das Trägerraketensystem eingebunden ist. 

 

Der Erfolg dieses großen europäischen Industrieprojekts basiert auf der Zusammenarbeit zwischen den ESA-Mitgliedstaaten. ArianeGroup ist für die Entwicklung und Herstellung der Trägerrakete verantwortlich und koordiniert die Arbeiten von mehr als 600 Industriepartnern und Zulieferern in dreizehn beitragenden Ländern Europas: Deutschland, Österreich, Belgien, Spanien, Frankreich, Irland, Italien, Norwegen, Niederlande, Tschechische Republik, Rumänien, Schweden und Schweiz. Dieses Netz von Hightech-Unternehmen umfasst 350 kleine und mittlere Unternehmen, Industrieunternehmen und Start-ups und schafft direkt und indirekt mehr als 13.000 Arbeitsplätze in Europa.

Ein end-to-end optimiertes Industriesystem

ArianeGroup koordiniert die gesamte Supply Chain der Ariane 6-Trägerrakete und hat ein hochmodernes Industrieverfahren eingeführt, das auf einen fehlerfreien Produktionsprozess mit kürzeren Zykluszeiten ausgelegt ist.

Ein end-to-end optimiertes Industriesystem

ArianeGroup koordiniert die gesamte Supply Chain der Ariane 6-Trägerrakete und hat ein hochmodernes Industrieverfahren eingeführt, das auf einen fehlerfreien Produktionsprozess mit kürzeren Zykluszeiten ausgelegt ist. Dieses Produktionssystem ist in ganz Europa organisiert. Es umfasst insbesondere die Herstellung von Ausrüstungen, Strukturen und Triebwerken, den Zusammenbau von Stufen und Boostern bis hin zur endgültigen Integration der Trägerrakete auf ihrer Startrampe im Startkomplex Nr. 4 des europäischen Weltraumbahnhofs in Französisch-Guayana.

 

Das Produktionssystem der Ariane 6 wurde konzipiert, um eine Taktleistung von 11 Trägerraketen pro Jahr zu erreichen. Dank der Kombination von starker Industrialisierung und hoher Anpassungsfähigkeit an die Besonderheiten bei jedem Start kann effizient auf alle Bedürfnisse der Kunden reagiert werden.

In den Produktions-, Montage- und Integrationsanlagen werden Arbeitsvorgänge und Ressourcen durchgehend optimiert. Dabei kommen neue industrielle und digitale Technologien zum Einsatz. ArianeGroup organisiert den gesamten Produktions-, Montage- und Integrationsprozess, um die Konformität und Flugtauglichkeit der Trägerrakete zu gewährleisten. Auf dieser Grundlage liefert ArianeGroup, die auch für die Flugsoftware und missionsspezifischen Daten verantwortlich ist, dem Startdienstleister Arianespace eine flugbereite Trägerrakete direkt auf die Startrampe.

 

Arianespace ist der exklusive Startdienstleister für die Ariane 6 und leitet die Mission im Auftrag ihrer Kunden bis zur Freisetzung der Satelliten in der Umlaufbahn. 

 

Die Ariane 6 kann dank kurzer Startkampagnen alle 15 Tage einen Flug durchführen. Dies ist möglich durch optimierte Produktions- und Montagezyklen sowie die Konfiguration der bodenseitigen Systeme. Insbesondere tragen dazu das Montagegebäude für die Trägerrakete, die Startrampe und der mobile Portalkran bei. Diese Elemente werden kombiniert mit der parallelen Vorbereitung der Nutzlasten und des Upper Composites durch Arianespace.

 

Integration der Ariane 6 in Kourou

Eine besondere Erfahrung und eine technologische Herausforderung

Die Ariane 6 ist ein symbolträchtiges Kooperationsprojekt, ermöglicht durch das das gemeinsame Engagement von Tausenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in ganz Europa. Technik, Produktion, Programmmanagement, Kundenbeziehungen, Supportfunktionen - die Ariane 6-Teams vereinen Talent, technologische Kompetenz, Know-how und Erfahrung.

Eine besondere Erfahrung und eine technologische Herausforderung

Die Ariane 6 ist ein symbolträchtiges Kooperationsprojekt, ermöglicht durch das gemeinsame Engagement von Tausenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in ganz Europa. Technik, Produktion, Programmmanagement, Kundenbeziehungen, Supportfunktionen – die Ariane 6-Teams vereinen Talent, technologische Kompetenz, Know-how und Erfahrung. Diese multikulturellen Teams sind international vernetzt und verfolgen gemeinsam das Ziel, Europa einen unabhängigen Zugang zum Weltraum zu sichern und die Weltraumtechnologien in den Dienst des Gemeinwohls zu stellen.

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Key Elements

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Booster

Maximaler Schub
357 Tonnen
Festtreibstoff
142 Tonnen
Betriebszeit
130 Sekunden

Jeder Booster – ESR, Equipped Solid Rocket – ist 22 Meter lang und hat einen Durchmesser von 3,4 Metern. Er ist mit einem P120C-Triebwerk ausgestattet, das mit 142 Tonnen Festtreibstoff gefüllt ist und für einen durchschnittlichen Schub von 357 Tonnen (3.500 kN) sorgt. An der unteren Seite des Boosters befindet sich eine zylindrische Heckschürze. Sie ist an die Paletten des Starttisches angepasst, sodass der Booster darauf aufliegt. Über eine konische Schürze an seiner Vorderseite ist der Booster mit der Zwischenstufenstruktur des Zentralkörpers der Ariane 6 verbunden. Diese Verbindung trägt das Gewicht des Zentralkörpers und überträgt den Schub des Boosters.

 

Beide Booster werden einige Sekunden nach dem Vulcain® 2.1-Triebwerk des Zentralkörpers gezündet, wodurch die Trägerrakete abhebt. Die Booster liefern den größten Teil des Schubs der Trägerrakete beim Start und laufen 130 Sekunden lang, bevor sie nach dem Ausbrennen des Festtreibstoffs in einer Höhe von 60 Kilometern abgeworfen werden. 

 

Das Kernstück der Booster ist das Feststofftriebwerk P120C (13,5 Meter hoch, Durchmesser 3,4 m), das ebenfalls die erste Stufe der Trägerrakete Vega-C antreibt. Der P120C-Booster, der unter der technischen Projektleitung von Europropulsion (ein 50-50-Joint-Venture zwischen ArianeGroup und Avio) gebaut wurde, besteht aus zwei zentralen Unterbaugruppen: einem mit Kohlefaser gewickelten Strukturkörper (hergestellt von Avio) und einer Düse (hergestellt von ArianeGroup). Letztere ermöglicht es, die extrem heißen, vom Triebwerk erzeugten Verbrennungsgase mit sehr hoher Geschwindigkeit auszustoßen. Sie besteht aus verschiedenen Verbundwerkstoffen, darunter gewebter thermostruktureller Kohlenstoff für den Düsenhals, der 3.000 °C heißen Gasen mit hoher Strömungsgeschwindigkeit standhalten muss.

 

Die Betankung des P120C-Boosters mit 142 Tonnen Festtreibstoff wird im europäischen Weltraumbahnhof in Kourou von Regulus, einem Joint Venture von Avio und ArianeGroup, durchgeführt.

Weiterentwicklung :

Europropulsion entwickelt im Rahmen eines Vertrags mit der Europäischen Weltraumorganisation ESA das Triebwerk P160C, eine leistungsfähigere Version des Feststoff-Triebwerks P120C.  Das P160C ist um einen Meter länger und seine Treibstoffladung auf 156 Tonnen erhöht, sodass sich die Betriebszeit des Boosters auf 135 Sekunden verlängert. Dadurch erweitert sich das Missionsspektrum der Ariane 6, indem die Leistung der Trägerrakete in erdnahen Umlaufbahnen um mehr als zwei Tonnen Nutzlast gesteigert wird und signifikante Leistungszuwächse für geostationäre, wissenschaftliche und Erkundungsmissionen erzielt werden.

Durch diese Modifikation werden die Außenmaße des Boosters und Schnittstellen zum Zentralkörper nicht verändert. Somit kann die Ariane 6 gleichermaßen P120C- und P160C-Booster verwenden.

Hauptstufe

Schub des Vulcain 2.1-Triebwerks
140 Tonnen
Kryogene Treibstoffe
150 Tonnen
Betriebszeit
470 Sekunden

Die Hauptstufe, LLPM – Lower Liquid Propulsion Module, ist 32 Meter lang und hat einen Durchmesser von 5,4 Metern. Ihre Endmontage erfolgt am ArianeGroup-Standort Les Mureaux, Frankreich. Sie wird vom kryotechnischen Vulcain® 2.1-Triebwerk mit einem Schub von etwa 140 Tonnen (1.370 kN) angetrieben.

 

Die Stufe besteht aus zwei strukturellen Treibstofftanks aus Aluminiumlegierung, die über eine Metallstruktur miteinander verbunden sind. Der obere Tank enthält 25 Tonnen flüssigen Wasserstoff (LH2) bei einer Temperatur von -253°C, und der untere Tank 125 Tonnen flüssigen Sauerstoff (LOx) bei -183°C. Auf beiden Seiten der Stufe befinden sich Betankungsmodule (MANG), um die Tanks über die bodenseitigen Versorgungsleitungen mit Treibstoff zu befüllen. Diese Module werden unmittelbar vor dem Start abgetrennt. Die Stufe ist mit einem aufgespritzten Hitzeschutz verkleidet, der die flüssigen kryogenen Treibstoffe in den Tanks auf sehr niedriger Temperatur hält und gleichzeitig als Wärmedämmung dient – die Umgebungstemperatur in Französisch-Guayana liegt häufig über 30 °C.

 

Während eines Ariane 6-Starts wird das Vulcain® 2.1-Triebwerk am Boden gezündet und treibt die Hauptstufe etwa 470 Sekunden lang bis zu einer Höhe von 270 Kilometern an, wo die Haupt- von der Oberstufe getrennt wird. Über ein Zylindersystem kann auf den Schub des Vulcain® 2.1-Triebwerks eingewirkt werden, um die Trägerrakete nach Abwurf der Booster, zu steuern.

Zwischenstufenstruktur

Die Zwischenstufenstruktur verbindet die Haupt- und Oberstufe der Trägerrakete zum Zentralkörper. Sie besteht aus zwei identischen Teilen aus Kohlefaserverbundwerkstoff, einem oberen Teil (IFS-U – InterFace Structure – Upper) und einem unteren Teil (IFS-L – InterFace Structure – Lower), die durch Metallflansche miteinander verbunden sind. An der Spitze der Zwischenstufenstruktur ist ein pyrotechnischer Ring befestigt, der beim Abwurf der Hauptstufe die Trennung zwischen den beiden Stufen sichert. Der untere Teil enthält zudem Avioniksysteme der Trägerrakete.

Oberstufe

Schub des Vinci-Triebwerks
18 Tonnen
Kryogene Treibstoffe
30 Tonnen
Betriebszeit
900 Sekunden

Die Oberstufe, ULPM – Upper Liquid Propulsion Module, ist 12 Meter lang und hat einen Durchmesser von 5,4 Metern. Ihre Endmontage erfolgt am ArianeGroup-Standort in Bremen, Deutschland. Sie ist mit dem kryotechnischen, im Flug wiederzündbaren Vinci®-Triebwerk mit 18 Tonnen Schub (180 kN) und dem Hilfstriebwerk APU (Auxiliary Propulsion Unit) ausgestattet. 

 

Die APU ist ein innovatives System, das maßgeblich zur Leistung und Vielseitigkeit der Ariane 6 beiträgt. Es dient dazu, die Tanks der Oberstufe mit Druck zu beaufschlagen und die Wiederzündungen des Vinci®-Triebwerks vorzubereiten, indem die Treibstoffe in den Tanks bei Schwerelosigkeit verdichtet werden. Die APU kann auch für zusätzlichen Schub in der Umlaufbahn sorgen. Zudem kann sie eingesetzt werden, um die Oberstufe am Ende der Mission aus dem Orbit zu bringen. 

 

Die Stufe besteht aus zwei Tanks aus Aluminiumlegierung, die über eine Metallstruktur miteinander verbunden sind. Diese enthält auch einen Teil der Avioniksysteme der Trägerrakete. Der strukturierte obere Tank enthält 25 Tonnen Flüssigsauerstoff (LOx) bei einer Temperatur von -183°C. Im hängend befestigten unteren Tank lagern 5 Tonnen flüssiger Wasserstoff bei einer Temperatur von -253 °C. Auf beiden Seiten der Stufe befinden sich Betankungsmodule (MANG), um die Tanks über die Leitungen an den Kryo-Armen des Startturms mit Treibstoff zu befüllen. Diese Schnittstellen werden vor dem Start nach dem Einziehen der Arme abgetrennt. Die Stufe ist mit einem aufgespritzten Hitzeschutz verkleidet, der die flüssigen kryogenen Treibstoffe in den Tanks auf sehr niedriger Temperatur hält und gleichzeitig als Wärmedämmung dient – die Umgebungstemperatur in Französisch-Guayana liegt häufig über 30 °C. 

 

Die Oberstufe sorgt für die zusätzliche Geschwindigkeit, die für die Freisetzung der Satelliten-Nutzlasten erforderlich ist. Ihr Betrieb beginnt nach der Trennung von der Hauptstufe in einer Höhe von 270 Kilometern. Das Vinci® -Triebwerk wird im Vakuum gezündet und kann bis zu einer Gesamtdauer von 900 Sekunden betrieben werden. Je nach Missionsprofil kann das Vinci®-Triebwerk während des Fluges bis zu viermal neu gezündet werden und läuft parallel zur APU. 

 

Nach dem Flug wird die Stufe je nach Anforderungen der Mission entweder in einer abgelegenen Umlaufbahn platziert oder durch eine letzte Zündung des Vinci®-Triebwerks bzw. den Schub der APU aus dem Orbit gebracht, um dann in die Erdatmosphäre zurückzukehren und zu verglühen.

Weiterentwicklung :

ArianeGroup entwickelt im Rahmen eines Vertrags mit der Europäischen Weltraumorganisation ESA eine Version des Vinci®-Triebwerks mit einem auf 200 kN erhöhten Schub, um die Leistung der Trägerrakete zu steigern. 

Darüber hinaus hat die ESA im Rahmen des Future Launchers Preparatory Programme (FLPP) ArianeGroup mit der Leitung des Demonstrationsprogramms Phoebus beauftragt. Dabei geht es um die Entwicklung und Herstellung von Strukturen und Tanks aus Kohlefaserverbundwerkstoffen, die mit kryogenen Treibstoffen kompatibel sind. Damit soll die Masse der Raketenoberstufen deutlich reduziert werden, um in Zukunft eine leichtere Version der Ariane 6 herstellen zu können.

Upper Composite

Das Upper Composite ist eine Baugruppe mit einem Durchmesser von 5,4 Metern. Es enthält die Nutzlasten, die in die Umlaufbahn gebracht werden sollen. Es besteht aus den beiden Halbschalen der Nutzlastverkleidung, dem Launch Vehicle Adapter, der die Verbindung zwischen Zentralkörper und Upper Composite herstellt und an dem die beiden Fairinghälften befestigt sind, sowie der Nutzlast und ihren verschiedenen Tragstrukturen.

 

Die Ariane 6 verfügt je nach Mission über zwei Nutzlastverkleidungen: eine Kurzversion (14 Meter, Ariane 62) und eine Langversion (20 Meter, Ariane 64). Je nach Nutzlast kann die Fairing verschiedene Vorrichtungen aufnehmen. Die Doppel-Startstruktur DLS (Dual Launch System) aus Verbundmaterial ermöglicht den Start mit zwei Satelliten gleichzeitig. Sie umgibt und schützt einen ersten Satelliten im unteren und einen zweiten im oberen Segment. Sie ist in verschiedenen Größen erhältlich, je nach Format der zu transportierenden Satelliten. Bei Mehrfachstarts können Tragstrukturen aus Verbundwerkstoffen mehrere Satelliten transportieren und dann in der Umlaufbahn aussetzen. Dabei kann es sich um Konstellationen mit zwei, vier (wie bei den Galileo-Navigationssatelliten) bzw. bis zu mehreren Dutzend Satelliten (bei Großkonstellationen) handeln. 

 

Schließlich bietet das MLS (Multi-Launch System) eine gemeinsame Transportkapazität (den sog. „Ride-Share“), um Gruppen von Klein- und Mikrosatelliten zusätzlich zu den Hauptnutzlasten zu starten.

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Hauptmerkmale der Ariane 6

Die Ariane 6 ist eine vielseitige Trägerrakete, die mit ihren beiden Versionen Ariane 62 (zwei Booster) und Ariane 64 (vier Booster) eine Vielzahl von Missionen für eine breite Palette von Nutzlasten in allen Umlaufbahnen ausführen kann.

Ariane 62
2 Booster

Ariane 64
4 Booster

Höhe

56 m (kurze Nutzlastverkleidung)

56 m (kurze Nutzlastverkleidung) 62 m (lange Nutzlastverkleidung)

Gesamtgewicht beim Start (je nach Masse von Treibstoffen und Nutzlast)

530 bis 540 Tonnen

850 bis 870 Tonnen

Schub beim Start

8.400 kN (ca. 857 Tonnen)

15.400 kN (ca. 1.570 Tonnen)

Geostationäre Transferbahn (GTO)

4,5 Tonnen

11,5 Tonnen

Sonnensynchronorbit (SSO)

7,2 Tonnen

15,5 Tonnen

Niedrige Umlaufbahn (LEO)

10,3 Tonnen

21,6 Tonnen

Freisetzungsorbit

2,6 Tonnen

6,9 Tonnen

Mondtransferbahn (LTO)

3,5 Tonnen

8,6 Tonnen

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Endmontage der Ariane 6 im Europäischen Raumfahrtzentrum Kourou

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Die Ariane 6-Trägerraketen werden im Ariane-Startkomplex Nr. 4 (ELA 4) des europäischen Raumfahrtzentrums in Kourou zusammengebaut und im Rahmen der Startkampagnen für den Flug vorbereitet.


Mehrere Abläufe erfolgen parallel: Produktion und Herstellung von Treibstoffen, Zusammenbau von Boostern und Zentralkörper, Vorbereitung des Upper Composite.


Hauptstufe, Oberstufe und die weiteren Elemente werden mit dem Frachtschiff Canopée vom europäischen Festland nach Kourou transportiert. Die Stufen werden von ArianeGroup im Montagegebäude der Trägerrakete (BAL) zum Zentralkörper zusammengebaut, anschließend zur Startrampe transportiert und dort installiert.


Die Komponenten der von ArianeGroup und Avio gelieferten Feststofftriebwerke werden im Raumfahrtzentrum von Europropulsion zusammengebaut, für die Betankung der Triebwerke ist Regulus zuständig. Anschließend werden sie an ArianeGroup geliefert, die den Zusammenbau und die Vorbereitung der Booster in der Booster Finishing Facility vornimmt. Dort werden sie gelagert, bis sie auf der Startrampe an beiden Seiten des Zentralkörpers montiert werden.


Das Upper Composite und die Nutzlasten werden von Arianespace mit den Kunden vorbereitet. Dieser besondere Prozess beginnt mit der Vorbereitung der Nutzlasten in speziellen Räumen. Dann wird im Gebäude zur Integration der Nutzlasten das Upper Composite bestehend aus den Nutzlasten und beiden Halbschalen der Nutzlastverkleidung zusammengesetzt. Die Baugruppe wird dann zur Startrampe gebracht, wo sie mithilfe des mobilen Portalkrans auf der Trägerrakete installiert wird.


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