01.10.2019
Am 25. September hat die Ariane 6 erfolgreich die detaillierte Entwurfsprüfung (Detailed Design Review) absolviert und ist somit bereit für die abschließende Flugqualifikationsphase Die Fertigung der Testexemplare und des ersten Flugmodells für den in der zweiten Jahreshälfte 2020 geplanten Erstflug schreitet voran Gleichzeitig fiel am 6. Mai der Startschuss für die Serienproduktion der ersten 14 Ariane 6-Trägerraketen, die zwischen 2021 und 2023 abheben sollen
Der detaillierte Konstruktionsentwurf der neuen europäischen Trägerrakete Ariane 6 wurde bei der Abschlusssitzung der kritischen Entwurfsprüfung (Critical Design Review) validiert, die am 25. September in Paris stattfand. Dazu kamen die Projektmanagementteams der europäischen Weltraumorganisation (ESA), der französischen Raumfahrtagentur (CNES), von Arianespace sowie von ArianeGroup zusammen.
Mit diesem Schritt endet die detaillierte Entwurfsphase (Detailed Design Stage) der Ariane 6 und ihrer Produktionsanlagen – ein wichtiger Meilenstein in diesem ESA-Programm, bei dem die ArianeGroup als Hauptauftragnehmer und Konstruktionsverantwortlicher agiert. Nun werden noch die letzten technischen Anpassungen und Prüfungen durchgeführt.
Dazu werden die einzelnen Teile der Trägerrakete nach Kourou transportiert, wo sie in der Endmontagehalle von ArianeGroup-Teams zusammengebaut werden. Anschließend wird die Trägerrakete auf ihrem Startplatz installiert, um die seitlich angebrachten Booster sowie die Nutzlastverkleidung zu justieren, bevor alle Interaktionen und Schnittstellen mit dem Startplatz mit mehreren Zündungen der Hauptstufe getestet werden. Die Stufen des Combined Test Models werden derzeit an den ArianeGroup-Standorten Bremen (Oberstufe) und Les Mureaux (Hauptstufe) integriert.
Parallel dazu wird auf dem Gelände des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Lampoldshausen ein zweites mit einem wiederzündbaren Vinci-Triebwerk ausgestattetes Testexemplar der Ariane 6-Oberstufe getestet.
Das Feststofftriebwerk P120C wird seinerseits Anfang nächsten Jahres seinen dritten und letzten Testlauf in Kourou absolvieren. Das Modell Ariane 62 wird über zwei seitlich angebrachte Booster verfügen, die Ariane 64 über vier, und auch die Hauptstufe der Vega-C-Trägerrakete wird mit einem P120C-Triebwerk ausgestattet sein.
Zu guter Letzt befindet sich auch die formale Qualifikation der Flüssigstoffantriebe Vulcain 2.1 und Vinci nach dem erfolgreichen Durchlauf aller Heißtests in der Schlussphase. Die Integration des ersten Vinci-Flugtriebwerks, das für den Erstflug der Ariane 6 vorgesehen ist, hat bereits am ArianeGroup-Standort Vernon begonnen. Der erstmalige virtuelle Flug mit der neuen Flugsoftware verlief diesen Sommer reibungslos.
Der nächste große Meilenstein ist die kombinierte Erprobung der Trägerrakete und ihres Startplatzes in Kourou (Französisch-Guayana), die im ersten Halbjahr 2020 anlaufen soll.
Die Serienproduktion der ersten 14 Ariane 6-Trägerraketen ist am 6. Mai angelaufen, und die gesamte Lieferkette hat – entsprechend dem mit unseren ersten Ariane 6-Kunden vereinbarten Zeitplan – mit der Arbeit an den Trägerraketenbegonnen, die ab dem ersten Halbjahr 2021 starten sollen.
Die Ariane 6 ist ein Programm der Europäischen Weltraumorganisation, bei dem die ArianeGroup Konstruktionsverantwortlicher und industrieller Hauptauftragnehmer für die Entwicklung und Nutzung der Trägerrakete ist. Die CNES ist verantwortlich für den Bau des Startplatzes in Kourou, Französisch-Guayana, sowie für die dort durchgeführten Tests.